Freitag, 27. Juni 2008

Flüchten - nicht standhalten!

Von einem Kollegen erreicht mich folgender Text, der einen Aspekt beleuchtet, den die meisten von uns nur am Rande wahrnehmen.
Leider gibt es Landstriche in unserer Republik, in denen Fußball nicht nur Freude und feiern bedeutet.
Während man sich allerorten bei den türkischen Mitbürgern für ihr sportliches Verhalten bedankt, halten Ressentiments gegen Mitmenschen, ja offener Rassimus und Nationalismus fröhliche Urständ.
Und - genauso schlimm - es gibt niemand, der diesem Treiben energisch, oder wie man so schön sagt, mit "Null Toleranz" entgegentritt.
Umso wichtiger, dass wir es wahrnehmen und nicht unter den Teppich kehren.
Wir haben uns bewußt gegen ein Foto entschieden: brennende türkische Fahnen, plattgemachte Dönerbuden, schwarz maskierte Horden, die ungestört durch die Straßen ziehen, sind nicht informativer als der Text selbst.


Ja, ich werde zum ersten Mal einen Termin absagen.
Weil ich Schiß hab.

Fußballfans waren bisher immer Spaß und gute Fotos. Wer denke denn nicht gern an die WM 2006 zurück?

Nun hat sich das geändert.

Brennende türkische Flaggen beim public viewing zu fotografieren ist nicht wirklich witzig.
Die Kripo ermittelt wegen der Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten.
Und darauf steht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe.
Da werden die Fotografierten nicht wirklich begeistert sein.

Mein Vertrauen in die eingesetzten Ordner bei der Veranstaltung ist auch nicht gerade hoch, rein zahlenmäßig dürften die "rechtsgerichteten Pullover" wohl überwiegen gegen den Security-Aufdruck.

Es ist nun leider auch nicht so, dass dort 20 Fotografen gearbeitet hätten.
Nun soll ich wieder hin. Und werde es nicht tun.
Mir und meiner Ausrüstung zuliebe.
Trotz offiziellem Wochenenddienst.

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