Mittwoch, 13. Februar 2008

A propos… Hauttöne

Glücklich wer - wie Jim Rakete - überwiegend in Schwarz/Weiß fotografiert.
Der freut sich über einen großen Tonwertumfang und kann, wenn nötig, Grauwerte durch Filter steuern.

Wer dagegen in Farbe fotografiert, fotografieren muss…

Ich sitze im Gras und schweige.
Der Himmel ist blau wie das Meer.
sagt Georg Bydlinski in seinem Gedicht “Garten” und benennt - unbeabsichtigt - drei wichtige Bezugspunkte der Farbfotografie.

Mit dem Grasgrün und dem Himmelsblau haben wir es eigentlich nicht so schwer.
Falsche Grün- oder Blautöne von Gras und Himmel werden von unseren Augen via Gehirn nicht so einfach "richtig" gestellt.
Wir merken, wenn ein Himmel zu violett, ein Grün zu unnatürlich wirkt.

Aber der Mensch der im Gras sitzt, wie sieht denn der aus?
Bleiche Bläue, Bluthochdruck oder grünliche Gesichtsfarbe?

Auch ein noch so guter Weißabgleich garantiert uns keinen natürlichen Hautton!

Mit einem einfachen Mittel lässt sich prüfen, ob wir in etwa einen angenehmen (mitteleuropäischer) Hautton haben:
man wählt (in Photoshop!) das Pipetten-Werkzeug (I), Aufnahmebereich 3x3 Pixel und inspiziert damit Hautpartien.
Wir schauen dazu im Info-Fenster ausnahmsweise mal in die CMYK-Werte.

Ein "schöner" Hautton hat ca. 10% mehr Gelb als Magenta und einen deutlich unter dem Magenta-Wert liegenden Cyan-Wert.
Beispiel: Magenta 39%, Yellow 43% (+10% von 39 Magenta!).

zumindest die Hauttöne sind hier halbwegs OK, mussten aber stark korrigiert werden.


Korrekturen lassen sich via "Neue Einstellungsebene-Selektive Farbkorrektur-Rottöne" einstellen. Man fängt sehr fein an, z. B. -5 Cyan, -5 Magenta, +10 Gelb und misst die Veränderung nach.

Wer keine globale Änderung im Bild will, geht in den Maskierungsmodus (Q) und überpinselt (B) die zu korrigiernden Stellen (z. B. Gesicht, Hände).
Nach Verlassen des Maskierungsmodus (Q) sieht man die Auswahllinien (müssen nicht präzise sein).

Danach verfährt man wie oben beschrieben.

Die Buchstaben in Klammern beziehen sich auf die entsprechenden Tastaturbefehle in Photoshop!

3 Kommentare:

  1. ...danke fuer die tips, werd ich bei gelegenheit mal ausprobieren, aber ich fuer meinen teil empfinde die hauttoene und auch den sand auf diesem foto als etwas zu blaustichig... also eben nur halbwegs o.k. ... oder vielleicht sollte ich meinen monitor mal neu kalibrieren...?

    einen schoenen tag wuenscht
    DET

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  2. Der Sand hat eher Zementfarbe.
    Reflektion und der blaue Schatten sind mit die Gründe, warum die Beine keine schönen Hauttöne haben.
    Schulter und Arme der Frau sind aber OK. Kann man nachmessen.
    Das Bild ist wahrscheinlich nicht das beste Beispiel.
    Außerdem fehlt natürlich vorher/nachher.
    Übrigens, Monitor kalibrieren ist prinzipiell keine schlechte Idee. Ich mache das 1x im Monat.

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  3. ***Der Sand hat eher Zementfarbe.***
    ...ja, sehe ich auch so...
    ***Reflektion und der blaue Schatten sind mit die Gründe, warum die Beine keine schönen Hauttöne haben.***
    ...ja, das kann gut sein!
    ***Schulter und Arme der Frau sind aber OK.***
    ...o.k. fuer dich, ich mag es lieber etwas ROTer, grad im sommer bei viel sonne und so lange am strand ;-)
    ***Kann man nachmessen.***
    ...gemessen vielleicht... aber eigentlich ist fuer mich der gesamteindruck des bildes eher entscheidend, und der liegt bei mir nun mal eher im blaustichigen, auch das gruen... aber der himmel ist o.k. ;-) vielleicht bin ich ja auch farbenblind... als ehemaliger sw-fotograf ;-)
    ***Das Bild ist wahrscheinlich nicht das beste Beispiel.***
    ...doch... gerade...
    ***Außerdem fehlt natürlich vorher/nachher.***
    ...zum beispiel...

    lieben gruss
    detlev

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